YouTube wird zur Podcast-Plattform. Und was das für deine Strategie bedeutet
Lange galt YouTube nicht als typische Podcast-Plattform.
Zu visuell. Zu unruhig. Zu weit weg vom klassischen Audioformat.
Aber das Bild hat sich verändert. Und wer Podcasts heute als strategisches Format zur Markenbildung, zur Kundenbindung oder für Thought Leadership versteht, kommt an YouTube kaum noch vorbei.
Die entscheidende Frage ist nicht mehr: „Gehört mein Podcast auf YouTube?“
Sondern: „Wie kann mein Unternehmen diese Plattform sinnvoll nutzen – ohne das Format zu verlieren?“
Warum ist YouTube relevant für Podcasts?
In den USA ist YouTube inzwischen die meistgenutzte Plattform für Podcasts (noch vor Spotify und Apple Podcasts!).
Besonders bei der Zielgruppe 13–34 liegt YouTube klar vorn. (1)
Was bedeutet das für Unternehmen?
Die Podcast-Nutzung verlagert sich zunehmend auf visuelle, interaktive Plattformen.
Die klassische Trennung zwischen Audio, Video und Social Content wird zunehmend irrelevant.
Wer frühzeitig sichtbar wird, baut nicht nur Reichweite auf, sondern langfristige Präsenz.
Was zählt auf YouTube: Watch-Time statt Downloads
Während Spotify und Apple weiterhin stark auf Downloads setzen, misst YouTube anders:
Nicht der schnelle Klick zählt, sondern, wie lange Menschen wirklich dranbleiben.
Watch-Time ist der neue KPI.
Was das verändert?
Der Algorithmus belohnt Inhalte, die Relevanz erzeugen, nicht allein Reichweite.
Es geht um echte Aufmerksamkeit, nicht nur um Sichtbarkeit.
Wer seine Zielgruppe hält, statt nur zu erreichen, wird bevorzugt ausgespielt.
Frage an dich:
Welche Inhalte deines Podcasts halten Menschen wirklich bei der Sache? Und welche nicht?
Welche Rolle spielt die Plattformlogik?
In den USA hat YouTube eine eigene Podcast-Startseite mit kuratierter Auswahl eingeführt.
Ein starkes Zeichen, dass Podcasts auf der Plattform nicht mehr als Nebensache gesehen werden.
YouTube ist dabei nicht einfach „auch noch ein Kanal“.
Sondern:
Suchmaschine
Entertainment-Plattform
Kommentarraum
Empfehlungsmechanismus
Alles in einem.
Frage an dein Marketingteam:
Wie sichtbar ist euer Podcast dort, wo Menschen aktiv nach Themen suchen?
Sollte jetzt jede Marke mit einem Podcast „YouTube-first“ denken?
Nein.
Aber: Wenn du heute einen Podcast entwickelst oder neu ausrichtest, solltest du YouTube mitdenken. Besonders wenn du:
dein Podcast visuelle Elemente bietet (z. B. Interviews oder Behind the Scenes)
du zusätzliche Reichweite über Shorts oder Reels aufbauen willst
du SEO nicht nur auf Google, sondern auch auf Plattformen wie YouTube denkst
du Zielgruppen ansprichst, die ohnehin hybrid konsumieren (visuell, mobil, on-demand)
Denn: YouTube ist nicht nur Video.
Sondern Teil eines neuen Podcast-Ökosystems, das auf Sichtbarkeit, Bindung und Plattformübergreifung setzt.
Was heißt das konkret für Unternehmen?
Ein Podcast ohne YouTube-Strategie verschenkt Potenzial.
Nicht zwingend in der Produktion, aber in der Distribution, im Community-Building und in der Sichtbarkeit.
Für Unternehmen heißt das:
Podcast-Formate von Anfang an visuell mitdenken
Plattformlogiken vergleichen und gezielt einsetzen
Inhalte auch für Suchverhalten und Watch-Time optimieren
keine Angst vor Experimenten
Die gute Nachricht:
Man muss nicht sofort alles umstellen.
Aber man sollte wissen, wohin sich das Format bewegt.
Fazit: YouTube als Podcast Plattform
Auch wenn Podcasts auf YouTube vielleicht (noch) ungewohnt wirken, ist es für viele Nutzer:innen längst Normalität.
Und für Unternehmen eine Chance, Podcast-Inhalte breiter, intelligenter und nachhaltiger zu distribuieren.
Wer Podcast heute als Content-Strategie denkt, sollte Plattformen wie YouTube nicht mehr nur am Rand mitlaufen lassen sondern bewusst einplanen.
Frage ist nicht, ob.
Sondern: Wie?
Quellen:
Edison Research (2023): The Infinite Dial Report ↩