Wachstumsstrategien für Podcasts mit 10.000+ Streams / Downloads pro Folge
Wenn euer Podcast regelmäßig über 10.000 Downloads pro Folge erreicht, gehört ihr zu den absoluten Top-Podcasts. (1) Doch je größer die Reichweite, desto schwieriger wird weiteres Wachstum. Klingt erstmal falsch, in der Realität habe ich das mit vielen tollen Podcast Formaten erlebt.
Denn: Organische Effekte flachen ab, die Konkurrenz wird professioneller und neue Zielgruppen sind schwerer zu erschließen, da die Kern-Zielgruppe bereits erreicht wird. Was also tun, um nicht zu stagnieren?
Hier sind fünf Strategien, mit denen große Podcasts gezielt weiter wachsen, neue Hörer:innen erreichen und ihre Monetarisierung ausbauen.
1. Neue Plattformen mitdenken: YouTube, SEO & visuelle Kanäle nutzen
Ab einer gewissen Reichweite entsteht Wachstum nicht mehr in der Podcast-App selbst, sondern drumherum. Der Schlüssel liegt darin, Inhalte für andere Plattformlogiken neu zu denken und gezielt für zusätzliche Nutzungsszenarien aufzubereiten.
YouTube ist längst mehr als eine Video-Plattform. In den USA hören inzwischen mehr Menschen Podcasts auf YouTube als auf Spotify! Ein Trend, der auch nach und nach hier ankommt. Nutzt die Chance: Veröffentlicht euren Podcast als Video oder als Audio-Version mit Standbild und Kapiteln. Wichtig sind ein gutes Thumbnail, ein knackiger Titel und klare Orientierungspunkte für die Zuschauer:innen
SEO & Website: Ab 10K Downloads solltet ihr nicht mehr ohne eigene Podcast-Seite unterwegs sein. Warum? Weil sie euch Sichtbarkeit bringt, die unabhängig von Apps funktioniert. Nutzt Transkripte, Blogartikel oder thematische Zusammenfassungen, um über Suchmaschinen auffindbar zu sein. Mit Tools könnt ihr sogar eure Inhalte durchsuchbar machen
Short-Form-Content: Wenn ihr es nicht ohnehin schon macht: Schneidet Snippets aus euren Folgen. 30- bis 60-sekündige Ausschnitte mit Untertiteln eignen sich perfekt für TikTok, Instagram Reels oder YouTube Shorts. Sie erhöhen die Reichweite, bringen neue Hörer:innen rein und lassen sich thematisch exakt zuschneiden. Achtung: Ziel ist nicht zwingend Snippets als Werbung für den Podcast zu produzieren, sondern als eigenständiges Content Piece.
Das Ziel ist klar: Euer Podcast ist nicht länger nur ein Kanal. Er wird zur Content-Quelle und schafft neue Touchpoints, neue Einstiege und mehr Relevanz über Plattformgrenzen hinweg.
Wenn ihr euch fragt, wie ihr eure Podcast-Strategie strukturierter angehen könnt, ob eure Inhalte klar positioniert sind, die Distribution passt oder euer Format schon sein volles Potenzial ausschöpft: Mein Podcast Audit liefert euch eine fundierte Analyse plus konkrete Handlungsempfehlungen.
2. Kooperationen strategisch skalieren
Was als lockerer Trailer-Tausch oder freundlicher Shoutout beginnt, kann ab einer gewissen Reichweite deutlich mehr werden: nämlich eine strategische Partnerschaft auf Augenhöhe. Genau das ist der nächste logische Schritt für Formate mit über 10K Streams & Downloads pro Folge.
Statt zufälliger Einzelaktionen lohnt es sich, Kooperationen mit Formaten, die eine ähnliche Zielgruppe, Haltung oder thematische Ausrichtung haben, systematisch aufzubauen. Das können zwei, drei oder vier Shows sein, die sich bewusst zusammenschließen und gemeinsam wachsen wollen.
Konkret heißt das:
Ein Mikro-Netzwerk bilden: mit klarer Absprache, regelmäßiger Abstimmung und gemeinsamen Wachstumszielen
Cross-Promotion als System etablieren: z. B. durch feste Erwähnungen in Intros, Show Notes oder Newslettern
Gemeinsame Formate entwickeln: Bonus-Episoden, Interview-Tauschs, Event-Kooperationen oder thematische Reihen
Tools teilen: z. B. Empfehlungsseiten („Wenn dir diese Show gefällt, hör auch …“), gemeinsame Welcome-Mails oder kuratierte Einstiegsguides
Der Vorteil: Hörer:innen, die eine Show entdecken, stoßen ganz natürlich auf weitere Formate, ohne dass ihr ständig neue Reichweite einkaufen müsst. So entsteht ein kleines, aber schlagkräftiges Ökosystem, das gegenseitig Vertrauen, Sichtbarkeit und Wachstum stärkt.
Und das Beste: Diese Art der Zusammenarbeit kostet wenig, ist nachhaltig und wirkt weit über eine einzelne Aktion hinaus.
3. E-Mail-Funnels
Viele unterschätzen den Wert einer guten E-Mail-Liste – gerade bei Podcasts. Dabei bietet sie genau das, was andere Plattformen oft nicht können: volle Kontrolle über Reichweite, Beziehung und Relevanz.
Mit einer gut aufgebauten Liste könnt ihr:
gezielt Inhalte ausspielen (abgestimmt auf Interessen, Themen oder Funnel-Stufen)
neue Hörer:innen mit kuratierten Episoden-Paketen abholen
bestehende Fans enger binden. z.B durch Behind-the-Scenes, Bonusfolgen oder persönliche Updates
Conversions besser steuern, z. B. zu Produkten, Webinaren oder Memberships
Das Entscheidende:
Deine E-Mail-Liste gehört dir. Keine Abhängigkeit von Algorithmen. Keine Sichtbarkeitsschwankungen. Kein Fremdzugriff. Ihr bestimmt, wer wann was von euch sieht und wie ihr diese Aufmerksamkeit nutzt.
Wie kann ein E-Mail-Funnel für einen Podcast aufgebaut werden?
Landingpage mit klarem Opt-in-Angebot: z. B. Episoden-Guide, Freebie oder Best-of-Reihe
Onboarding-Strecke per Mail: kuratierte Inhalte, Empfehlungen, Teaser zu kommenden Folgen
Regelmäßiger Newsletter: mit Highlights, Empfehlungen, Community-Fragen oder CTA zu neuen Angeboten
4. Diversifikation: Neue Formate für neue Zielgruppen
Wenn euer Podcast läuft, die Community stabil wächst und die Inhalte sitzen, müsst ihr nicht zwingend „mehr“ machen. Ihr könnt gezielt anders weitermachen. Nämlich mit Formaten, die zur Marke passen, aber neue Perspektiven bieten.
Denn: Viele Hörer:innen steigen nicht über die Hauptfolge ein, sondern über einen konkreten Anlass, ein spezielles Thema oder ein Format, das ihnen den Zugang erleichtert. Genau hier liegt dein Potenzial zur Diversifikation.
Mögliche Ideen:
Ein Zweitformat starten: Zum Beispiel eine Mini-Serie zu einem aktuellen Schwerpunkt, eine Deep-Dive-Reihe zu wiederkehrenden Fragen oder ein Behind-the-Scenes-Format für alle, die näher ran wollen
YouTube als ergänzender Kanal: Ihr könntest z. B. bestimmte Interviews als Video-Version anbieten, visuelle Erklärungen ergänzen oder exklusive YouTube-Only-Formate testen – wichtig ist, dass es nicht nur „mehr vom Gleichen“ ist, sondern ein echter zusätzlicher Zugang
FAQ- oder Community-Folgen: Ein niedrigschwelliger Einstieg für neue Hörer:innen – und gleichzeitig ein Tool, um bestehende Fragen aus der Community aufzugreifen und sichtbar zu beantworten
Content-Strecken parallel verlängern: Z. B. als Artikelserie im Newsletter, LinkedIn-Postreihe oder als Social Snippet-Serie, die aus einem Thema mehrere Einstiege macht
Das Ziel ist nicht „noch ein Format“, sondern: mehr Zugänge ins bestehende Universum schaffen. Die Kernmarke bleibt bestehen, aber drumherum entstehen neue Wege, wie Hörer:innen andocken können.
Wichtig dabei: Die Erweiterung muss nicht groß starten. Ein gut gesetztes Nebenformat kann, wenn es strategisch gedacht ist, mit wenig Aufwand große Wirkung erzielen.
5. Monetarisierung: Maximierung statt Skalierung
Nicht jedes Format muss endlos skalieren. Und das ist auch völlig okay. Manche Podcasts erreichen z.B. durch Thema, Zielgruppe oder Sprache ein natürliches Limit. Aber: Das ist kein Rückschritt. Es ist der Moment, in dem ihr eure Position festigen könnt, um z.B. effizienter zu arbeiten, statt immer nur größer zu werden.
Denn gerade, wenn euer Podcast gut läuft, könnt ihr an vielen Stellen optimieren. Denkt hier mehr Wirkung bei gleichem Aufwand.
Was das konkret heißt:
Euer Werbeinventar strategisch überdenken: Gibt es Slots, die ihr bisher nicht nutzt? Lassen sich Midrolls besser platzieren oder Native Ads gezielter einbinden? Oft lassen sich hier zusätzliche Einnahmen generieren, ohne dass der Content darunter leidet oder ihr mehr machen müsst
Sponsoring-Pakete plattformübergreifend denken: Warum nur Audio? Viele Partner:innen interessieren sich auch für Newsletter-Erwähnungen, LinkedIn-Shoutouts oder Co-Branded Content. Bündelt eure Reichweite sinnvoll – Podcast, Newsletter, Socials – und bietet Pakete an, die echten Mehrwert liefern
Die Community gezielt monetarisieren: Ihr habt eine treue Hörerschaft? Dann denkt über zusätzliche Angebote nach: exklusive Inhalte hinter der Paywall, Events, Bonusformate oder Memberships mit direktem Zugang zu euch. Wer regelmäßig zuhört, ist oft meist auch bereit, Geld auszugeben
Prozesse auf Effizienz trimmen: Wo könnt ihr Zeit sparen, ohne an Qualität zu verlieren? Vielleicht durch Templates, Automatisierung, klarere Redaktionsplanung oder gezielte Delegation. So schafft ihr Raum für kreative Weiterentwicklung und werdet nicht so sehr von Routineaufgaben abgelenkt
Kurz gesagt: Wenn ihr merkt, dass das Wachstum flacher wird, heißt das nicht, dass euer Podcast am Ende ist. Es heißt, dass ihr die Chance habt, ihn zu stabilisieren, zu verfeinern und das volle Potenzial auszuschöpfen.
Ihr seid euch nicht sicher, wo euer Podcast aktuell steht, oder wie viel Wachstum noch drin ist?
Dann ist mein Podcast Audit genau das Richtige: Ich analysiere euer Format, eure Inhalte und eure Kanäle und zeige euch konkret, wo Optimierungspotenziale liegen.
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Fazit
Ab 10K Downloads gelten neue Spielregeln. Organisches Wachstum allein reicht meist nicht mehr, aber dafür eröffnen sich neue Hebel: Plattformdenken, Partnerschaften, Paid Strategien und inhaltliche Diversifikation.
Wer diese Optionen klug nutzt, wächst nicht nur weiter, sondern baut ein starkes Podcast-Ökosystem auf – mit echten Mehrwerten für Hörer:innen und einem tragfähigen Geschäftsmodell im Hintergrund.
Du willst euren Podcast strategisch weiterentwickeln?
Ich unterstütze euch dabei, neue Wachstumshebel zu identifizieren, eure Content-Strategie zu schärfen und passende Formate zu entwickeln.
Quellen:
(1) Buzzsprout: https://www.buzzsprout.com/stats